Freiheit oder Einsamkeit
- Steviah
- 17. Aug. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Aug. 2024
Einer der Sprüche, die mein Leben veränderten:
"Und wenn dich morgens niemand weckt,
Und wenn nachts niemand auf dich wartet,
Und wenn du tun kannst, was du willst.
Wie nennst du das, Freiheit oder Einsamkeit?" von Charles Bukowski
Es waren Einsamkeit und Angst vor dem Alleinsein, die lange mein Leben bestimmten. Die Angst, die aus gewissen Erfahrungen entstanden ist und auch, wenn ich mir immer wieder das Gegenteil bewiesen habe, kam die Angst zurück.
Ängste, ungesunde Verhaltensmuster oder frühere Verletzungen können unser Wegweiser der Täuschung sein. Der Wegweiser führt uns allerdings immer wieder durch das Labyrinth und an das gleiche Ziel. Wir ärgern uns über das Ziel, anstatt den Weg und denjenigen, der den Weg gewählt hat, zu hinterfragen - uns selbst. Aber was, wenn Du genau denselben Weg bereits so oft gegangen bist? Die Erkenntnis ist der erste Schritt und der richtige Wegweiser ist womöglich dein Bauchgefühl. Du kannst und darfst die Freiheit leben, jeder von uns. Doch der Selbstbetrug führt nicht dorthin.
Vielleicht ist der Wind kalt und unangenehm und dennoch ermöglicht er die Klarheit. Vielleicht können wir die Kraft des Windes nutzen, um auf andere Wege zu kommen und den richtigen Weg für uns, zu uns, zu entdecken. Es erfordert Mut und Zeit, doch vertraue mir - es lohnt sich.
Was ist Freiheit?
Das Wort "Freiheit" kann für jeden von uns etwas anderes bedeuten und es kann auch ein unterschiedlicher Stellenwert dem Wort zugeschrieben werden. Aus diesem Grund kenne ich nur die Antwort auf die Frage - was ist Freiheit für mich? Vielleicht findet sich der eine oder die andere in dieser Definition wieder und vielleicht hilft es auch jemanden, die eigene Definition zu diesem Thema zu bestimmen. Die Selbstreflexion wäre jedenfalls mein Wunsch mit diesem Beitrag und jedem weiteren meiner Beiträge. Vielleicht ist das die richtige Stelle auch zu sagen, dass ich mit meinen Beiträgen nicht ein Umdenken, sondern eher ein Nachdenken anregen möchte.
Freiheit ist für mich der wärmende Sonnenschein nach einem heftigen Windsturm. Die Sonnenstrahlen, die mein Gesicht erwärmen und ein klares Zeichen, dass ich eine richtige Abbiegung im Labyrinth der unendlichen Möglichkeiten für mich gewählt habe.
Freiheit ist für mich ein Gefühl der Leichtigkeit. Dieses Gefühl entsteht bei mir nach dem ich selbstbestimmt, unabhängig und ganz bewusst eine Situation bewältigt habe - wenn ich dem Labyrinth die Macht wegnehme.
Der Sturm ist Deine Möglichkeit
Selbstbestimmung und Unabhängigkeit zu leben ist nicht immer einfach. Vor allem dann, wenn sich alte Verletzungen und Überlebensstrategien in unserem Geist hineinschleichen und den klaren Gedanken erschweren. Wenn wir uns in dem Prozess der Veränderung befinden und unermüdlich nach einem neuen Weg suchen, finden wir uns plötzlich im Sturm wieder.
Doch dadurch entsteht die Möglichkeit, einen anderen, uns in dem Moment unbekannten, Weg zu wählen. Das Unbekannte weckt zwar Unsicherheiten und Zweifel, oder gar die Furcht doch das ist der einzige Weg, den ich zur Zeit sehe. Das ist mein Weg, sich aus dieser Verwirrtheit zu befreien und endlich den Sonnenschein zu genießen.
Dieser erwärmt Dich, wenn Du auf deinem Weg bist. Er gibt Dir die Kraft, nicht aufzugeben. Du spürst es, vertraue Deinem Gefühl.
Viele Menschen haben mich auf diesem Weg begleitet und einige davon, haben mich dabei unterstützt, den für mich richtigen Weg zu wählen. Doch einige haben ihn leider auch erschwert, weil ich es zugelassen habe. Wenn man Angst vor dem Alleinsein hat, dann ist man in diesem Labyrinth einsam und verloren und sieht in jedem Passagier einen Anker. In meiner Erfahrung kam es dann zu Manipulationen, vor allem unbewusste, bei Menschen, bei denen ich das am Wenigsten erwartet habe. Denn sie dachten, ihr Weg wäre vielleicht auch meiner. Doch das war er nie. Jeder von uns hat seinen individuellen Weg und diesen findet er spätestens dann, wenn es still wird oder der Sturm so laut, dass man die anderen Suchenden nicht hören kann. Ich persönlich habe diesen lauten, heftigen Sturm gebraucht.
Einsamkeit oder Freiheit ist Deine Entscheidung
Das Gefühl der Freiheit hat dennoch für mich nichts mit äußeren Umständen zu tun. Denn auch, wenn uns die Umstände erlauben würden, unsere Entscheidungen selbst und unabhängig treffen zu können, verweigern wir uns manchmal selbst die Leichtigkeit der Freiheit, in dem wir in unseren Mustern verharren - den bekannten Weg beschreiten - auch wenn wir mit dem Ziel nie zufrieden waren. Wir verschließen somit die Augen vor uns selbst, vor der Wahrheit, vor dem Glück. Wir befinden uns dann in unseren Emotionsmustern, uns gut bekannten Rollen und verhindern dadurch aber etwas sehr wertvolles - unseren persönlichen Wachstum.
Freiheit nach der Angst vor dem Alleinsein
Nach monatelanger Selbstreflexion konnte ich feststellen, dass ich die Freiheit durch die Angst vor dem Alleinsein selten verspürt habe. Um die Macht übernehmen zu können, musste ich begreifen, woher diese Angst stammt und ob ich diese noch im Hier und Jetzt brauche. Das war noch einfach für mich zu beantworten. Doch dann kam der wesentliche Schritt - mein Nervensystem überzeugen, dass ich diese Angst nicht mehr brauche.
Denn irgendwann im vergangenem Jahr, realisierte ich, dass ich ständig auf der Suche nach bedingungsloser Liebe, nach jemanden, der einen Anker darstellen soll, war. Ich war stets bemüht, von allen gemocht zu werden und passte mich dementsprechend auch an.
Dadurch verlor ich mich selbst im Labyrinth.
Die dauernde Suche habe ich aufgegeben. Aber nicht, weil ich schon zu müde davon war, denn darum hätte ich bis zum Tod unermüdlich gekämpft. Sondern weil ich endlich realisiert habe, dass wir uns die Sicherheit und die bedingungslose Liebe nur selbst geben können. Wir können uns nur selbst der Anker, der bedingungslos bleibt, sein.
Und erst mit dieser Erkenntnis, konnte ich frei durchatmen und die Sonne entdecken. Denn erst jetzt fühle ich Vergebung und Dankbarkeit. Ich fühle den Frieden. Ich fühle die Freiheit. Und auch wenn ich weiß, dass dieser Prozess noch länger andauern wird und ich noch einige Labyrinthe vor mir habe, kann ich die Freiheit das erste Mal leben.
Denn es war zuerst meine Entscheidung, dann mein Gedanke und letztendlich mein Gefühl.

Ich hoffe mein Beitrag hat Dir gefallen und ich würde mich freuen, wenn Du mit mir Deine Gedanken dazu teilen möchtest. Du kannst mich über das Feedbackformular kontaktieren oder auch gerne direkt über meine E-Mail-Adresse: veronika-wimmer@outlook.com
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